Du kannst Dir anhand von einigen Beispielen die Aspekte der 4 V's bewusst machen.
Emma, 4 Jahre, weigert sich, sich im Auto anzuschnallen.
Voller Respekt
Verbunden mit dem Grundanliegen
Verhältnismäßig und vernünftig
Verantwortung überlassend
Voller Respekt
Emma möchte im Moment scheinbar nicht still im Auto sitzen. Es ist ihr unangenehm, angeschnallt zu werden. In diesem Moment ist einem Kind nicht bewusst, dass Du seinem Wunsch nicht nachgeben kannst. Es überblickt gerade nicht die Notwendigkeit des Anschnallens und die Gefährlichkeit seines Handelns. Respektiere, dass Dein Kind eigene Ideen, Meinungen und Bedürfnisse hat. Sie entsprechen seinem Alter und seinen Erfahrungen. Versuche, mit ruhiger und bestimmter Stimme zu sprechen, um zum einen einen Machtkampf zu vermeiden und zum anderen aber auch Dein Anliegen mit Nachdruck zu vertreten.
Verbunden mit dem Grundanliegen
Warum greifst Du ein? In diesem Fall kannst Du es nicht zulassen, dass sich das Kind in Gefahr bringt. Und es liegt in Deiner Verantwortung, es zu schützen. Dein Grundanliegen ist die Gesundheit und Sicherheit Deines Kindes.
Verhältnismäßig und vernünftig
Erkläre Deinem Kind, dass es sich schwer verletzen kann, falls Du scharf bremsen musst. Du musst deshalb darauf bestehen, dass es sich anschnallt. Sag ihm, dass es sich selbst anschnallen kann oder dass Du das machst. Und dass Ihr solange nicht losfahren könnt, solange es nicht angeschnallt ist. Erkläre ganz selbstverständlich und einfach die Zusammenhänge, damit das Kind sie nachvollziehen kann.
Verantwortung überlassend
Gib Deinem Kind kurz Zeit, sich zu entscheiden. Weigert es sich weiterhin, handelst Du verhältnismäßig/vernünftig und schnallst es an. Vielleicht noch mit dem Kommentar: „O.k. – wenn Du es nicht selber machen willst, sondern magst, dass ich Dich anschnalle, machen wir`s so.“
Am Abend kannst Du mit Deinem Kind noch einmal darüber reden, wie Ihr es zukünftig machen wollt. Sprecht darüber, dass es die Verantwortung dafür mitträgt, sich anzuschnallen, wenn es mitfahren will. Und darüber, ob es das dann zukünftig auch tun will, oder ob es gar nicht mit dem Auto fahren will. Oder welche Vorstellungen hat das Kind selbst? Entwickelt gemeinsam Lösungswege, die für Euch beide stimmig sind.
Dein Handeln ist respektvoll, konsequent und stärkt so die Eigenverantwortung und damit auch die Lebenskompetenz Deines Kindes.